Die Chippa-Community der Blockdrucker

De Chippa-gemeenschap van blokdrukkers

Unser Partner für den Druck von Seidenschals ist Meeta. Seit etwa dreißig Jahren initiiert sie Projekte, um Kunsthandwerkern in Indien bei der Arbeitssuche zu helfen.

Viele Handwerker in Indien leben strukturell unterhalb des Existenzminimums. Die großflächige Industrialisierung des Textilsektors hat sie ins Abseits gedrängt. Ihre handwerkliche, nachhaltige Arbeitsweise ist Jahrtausende alt und seit jeher das Bindeglied zwischen Gemeinschaften. Meeta trägt dazu bei, dies aufrechtzuerhalten und arbeitet seit über 25 Jahren mit den Menschen der Chhipa-Gemeinschaft zusammen.

Herstellung des Holzblocks

Bevor der Blockdrucker an die Arbeit gehen kann, muss der Holzschnitzer den Stempel anfertigen. Mit akribischer Präzision schnitzt er die Konturen des Designs aus einem Stück Teakholz. Ihm zufolge stellt er den „Füller“ her, den Druckblock des Entwurfs, der später dazu dient, eine Tonpaste aufzutragen, die kein Eindringen der Farbe zulässt.

Druckblock aus Holz

(Holzdruckstock für den Druck auf unseren Seidenschals)

Pflanzenfarben

Die Chippa-Community stellt alle ihre Pflanzenfarben selbst her. Sie werden jeden Tag betreut. Insbesondere Indigo braucht ständige Aufmerksamkeit. Die Mischung, in der die Pflanze Indigofera tinctoria fermentiert, muss auf der richtigen Temperatur gehalten und regelmäßig gerührt werden. Myrobalan oder Kirschpflaume ist ein gelber Farbstoff, wirkt aber auch als natürliches Fixiermittel.

Indigo-Fass


Die Arbeit des Blockdruckers

Der Blockdrucker beginnt damit, den Umriss des Designs auf die unbemalte Seite zu drucken. Anschließend folgt ein Färbebad. Der Stoff trocknet die zweite Runde in der Sonne. Mit dem zweiten Block trägt der Drucker eine Paste aus einem ganz besonderen Ton, Gummi und Kalk auf. Der Ton stammt vom Grund eines Flusses, wo Insekten durch den Verzehr von Weizen eine Substanz ausscheiden. Genau dieser Stoff ergibt die perfekte Mischung: Er lässt sich leicht auswaschen, behält aber die Farbe.

Der Stoff wird ein zweites Mal gefärbt und getrocknet. Die Tonpaste trocknet auch und kann vom Stoff abgekratzt werden. Wenn alles gut gewaschen ist, ist der Stoff bereit für die Herstellung von Schals durch den Schneider.

Besonderes Blumendesign

Das Design stammt von der bildenden Künstlerin Antoinette Leune. Sie lebt und arbeitet in Oosterbeek. Ihre Bilder, insbesondere die vergrößerten Details der einheimischen Flora, sind farbenfroh und kraftvoll. Für diesen Schal fiel die Wahl auf die Samenkapseln des Frühlingsbalsams bzw. des Himalaya-Balsams, einer Pflanze, die über Indien hierher kam. Eine echte Via India-Pflanze.

Der Charme der Unvollkommenheit

Alles an den Schals ist zu 100 % handgefertigt. Auch die Seide selbst. Dies können Sie im Blog über Madhulikas Seidenfarm lesen. Dadurch weisen sie nicht die Regelmäßigkeit maschinell hergestellter Schals auf. Es können Spuren von Handarbeit, kleine Spritzer und Linien vorhanden sein. Für uns sind diese Unvollkommenheiten der Reiz der Handarbeit.

Der Erlös aus den Schals ist am Ende gut: Sowohl Meeta als auch Madhulika investieren den Gewinn, den sie erzielen, wieder in die Gemeinschaft.